Wie oft sollte ich neuen Content veröffentlichen?
Viele KMU glauben, sie müssten täglich posten oder wöchentlich lange Blogartikel schreiben. Das ist weder realistisch noch nötig. Entscheidend ist, dass Ihr Content planbar, machbar und sinnvoll auf Ihre Ziele abgestimmt ist.
Nachfolgend die wichtigsten Punkte, die Sie als KMU beachten sollten:
1. Warum die Frequenz überhaupt wichtig ist
Ein klarer Rhythmus hilft Ihnen dabei:
- sichtbar zu bleiben (Kunden sehen Sie nicht nur einmal im Jahr)
- bei Google besser gefunden zu werden
- Ihre Zielgruppe an Sie zu gewöhnen
- intern Ressourcen planbar zu halten
2. Was für KMU realistisch und machbar ist
Blog / Website
- 1 Artikel pro Monat
Ideal für KMU, da ein guter Artikel Planung, Schreiben und Überarbeitung benötigt.
Warum das reicht:
Google bewertet Qualität und Konsistenz stärker als Häufigkeit. Ein monatlicher, gut recherchierter Beitrag schlägt vier hastige Artikel.
- 1–2 Beiträge pro Woche sind für die meisten KMU perfekt.
- Wenn Sie mehr Kapazität haben: 3 Beiträge pro Woche sind optimal.
- Mehr als 4–5 Beiträge brauchen Sie nur, wenn Social Media ein zentraler Verkaufskanal ist.
Newsletter
- 1 Newsletter pro Monat
- Bei stark saisonalen Branchen: alle 2–3 Wochen
Newsletter sind stark in der Bindung – Sie müssen nicht oft verschickt werden, aber sie müssen nützlich sein.
3. Was Ihre optimale Frequenz bestimmt
a) Ihre Ressourcen
Haben Sie eine Marketingperson, die Content erstellt? Oder sind Sie allein?
b) Ihre Branche
- B2B / Industrie / Dienstleistungen: Weniger Content, dafür tiefere Inhalte
- B2C / Lifestyle / Gastronomie / Retail: Höhere Frequenz sinnvoll, da Entscheidungszyklen kürzer sind
c) Ihre Ziele
- Branding und Sichtbarkeit: 1–2 Social Posts pro Woche
- Google-Sichtbarkeit: 1 Blogartikel pro Monat
- Community-Aufbau: 2–3 Social Posts pro Woche
4. Qualität schlägt jede Frequenz
Viele KMU denken: «Wir müssen einfach etwas posten.»
Das führt zu irrelevanten Beiträgen, die niemand liest.
Guter Content bedeutet:
- Fragen beantworten
- Probleme lösen
- nützliche Tipps geben
- Einblicke geben
- Klar und verständlich erklären
5. Der einfachste Rhythmus für KMU (empfohlen)
Wenn Sie nicht wissen, wo Sie anfangen sollen, dann wählen Sie diesen Rhythmus:
- 1 Blogartikel pro Monat
- 1–2 Social-Media-Beiträge pro Woche
- 1 Newsletter pro Monat
Damit bauen Sie Sichtbarkeit auf, ohne intern überlastet zu sein.
6. Wie Sie regelmässig bleiben
Damit die Frequenz nicht nur auf dem Papier existiert:
- Erstellen Sie einen einfachen Monatsplan
- Sammeln Sie alle Fragen Ihrer Kunden – das gibt Ihnen Themen
- Produzieren Sie Content im Block, nicht jede Woche neu
- Wiederverwenden Sie Inhalte (Blog → Social Media → Newsletter)
Beispiel:
Ein Blogartikel liefert 3–5 Social-Media-Posts.
So sparen Sie Zeit und bleiben dennoch regelmässig sichtbar.
7. Wann Sie die Frequenz erhöhen sollten
Steigern Sie nur, wenn:
- Sie genügend Themen haben
- Sie die Qualität halten können
- Ihnen Content spürbare Anfragen oder Reichweite bringt
- Ihr Team zusätzliche Ressourcen hat
Ansonsten bleibt die Basisfrequenz absolut ausreichend.
Einfaches Beispiel für eine realistische Content-Frequenz
Beispiel:
«Muster AG» – ein kleines Schweizer Dienstleistungsunternehmen
Die Muster AG hat wenig Zeit für Marketing, möchte aber regelmässig sichtbar bleiben.
Sie entscheidet sich für einen einfachen, gut machbaren Rhythmus:
1. Blog / Website
- 1 Artikel pro Monat
Beispiel-Thema: «5 häufige Fehler bei der Auswahl eines Dienstleisters und wie Sie diese vermeiden»
2. Social Media
- 1–2 Beiträge pro Woche
Beispiele:- Ein Tipp aus dem Blogartikel
- Ein Kundenprojekt
- Ein Blick hinter die Kulissen
- Eine häufige Kundenfrage kurz erklärt
3. Newsletter
- 1 Newsletter pro Monat
Inhalt: Zusammenfassung des Blogartikels + ein kleiner Tipp für die Zielgruppe
Ergebnis für die Muster AG
- Sie bleibt sichtbar, ohne sich zu überlasten
- Sie produziert konstant hochwertigen Content
- Der Blog liefert Themen für Social Media
- Der Newsletter verlängert die Reichweite ohne grossen Zusatzaufwand
Ist die Häufigkeit nicht abhängig von meinen Ressourcen?
Ja, absolut. Ihre verfügbaren Ressourcen bestimmen direkt, wie viel Content Sie realistisch veröffentlichen können. Für KMU ist dies einer der wichtigsten Punkte bei der Planung.
Viele Unternehmen setzen sich viel zu hohe Ziele und hören dann nach wenigen Wochen wieder auf, weil der Aufwand unterschätzt wird. Darum gilt:
1. Ihre Ressourcen sind die Grundlage für jede Content-Frequenz
Wenn Sie wenig Zeit oder kein grosses Team haben, ist ein kleiner, konstanter Rhythmus sinnvoller als ein ambitionierter Plan, der nicht durchgehalten werden kann.
Die wichtigsten Ressourcen sind:
- Zeit (Wer erstellt den Content?)
- Know-how (Kann jemand schreiben, filmen, gestalten?)
- Budget (Können Sie externe Unterstützung einkaufen?)
- Interne Mitarbeit (Lieferung von Infos, Bildern, Beispiele, Fachwissen)
Ohne diese Faktoren ist jede Frequenz nur Theorie.
2. Ein kleiner, stabiler Rhythmus bringt mehr als viel, das nicht gehalten wird
Für KMU ist es besser, wenn Sie:
- regelmässig wenig veröffentlichen
statt - unregelmässig viel veröffentlichen.
Beispiel:
Ein Blogartikel pro Monat über ein Jahr bringt Ihnen mehr Sichtbarkeit als vier Artikel im Januar und danach nichts mehr.
3. Wählen Sie einen Rhythmus, den Sie auch in stressigen Zeiten einhalten können
Fragen Sie sich:
«Können wir diesen Plan selbst dann einhalten, wenn viel Arbeit dazwischenkommt?»
Wenn die Antwort Nein ist → Plan anpassen.
4. Starten Sie klein und erhöhen Sie erst, wenn Sie Routine haben
Viele KMU beginnen mit diesem Vorgehen:
- Start: 1 Blogartikel pro Monat + 1 Social Media Beitrag pro Woche
- Nach 3–6 Monaten: Wenn es gut klappt, auf 2 Social Posts pro Woche erhöhen
- Später: Mehr Blogartikel oder Newsletter, wenn Ressourcen vorhanden sind
So entsteht ein nachhaltiger Rhythmus.
5. Ressourcen und Qualität hängen direkt zusammen
Wenn Sie wenig Zeit haben, sollten Sie besonders auf folgendes achten:
- lieber einen guten Beitrag statt drei schwache
- klare, einfache Inhalte
- Themen, die Kunden wirklich interessieren
- Wiederverwendung bestehender Inhalte (Blog → Social Media → Newsletter)
So sparen Sie Aufwand und erhöhen dennoch die Wirkung.
Warum Qualität über Quantität geht
1. Hochwertiger Content löst echte Probleme
Kundinnen und Kunden suchen Antworten, nicht Füllmaterial.
Ein gut erklärter, nützlicher Beitrag bringt Ihnen Vertrauen, Anfragen und Sichtbarkeit.
Mehr Beiträge bedeuten nicht automatisch mehr Wirkung.
2. Google bevorzugt Qualität
Google bewertet Inhalte danach, ob sie verständlich, hilfreich und relevant sind.
Ein sauber recherchierter Artikel pro Monat hat oft mehr Einfluss als vier kurze, unklare Beiträge.
3. Ihre Zeit ist begrenzt
Als KMU können Sie nicht täglich posten.
Wenn Sie Ihre Energie in wenige, aber richtig gute Inhalte investieren, erzielen Sie langfristig mehr Resultate mit weniger Aufwand.
Die gröbsten Fails
- Unregelmässig oder nur «wenn Zeit ist» posten
Spontanes Posting führt dazu, dass Sie wochen- oder monatelang gar nichts veröffentlichen.
Das wirkt unprofessionell und bremst Ihre Sichtbarkeit.
Regelmässigkeit schlägt Intensität. - Inhalte ohne klaren Nutzen für Ihre Zielgruppe
Viele Beiträge sind zu werblich oder drehen sich nur um das Unternehmen.
Kundinnen und Kunden interessiert aber, wie Sie ihnen helfen.
Nützlicher Content statt Eigenlob. - Zu viel Menge, zu wenig Qualität
Tägliche Posts bringen nichts, wenn diese oberflächlich oder irrelevant sind.
KMU verschwenden so wertvolle Zeit und verärgern Follower.
Lieber weniger, dafür besser. - Content ohne Ziel oder Strategie
Wenn Sie posten, ohne zu wissen, warum und für wen, wird der Content beliebig.
Definieren Sie immer: «Was soll dieser Beitrag bewirken?» - Keine Wiederverwendung von Inhalten
Viele KMU erstellen für jeden Kanal neue Inhalte – das ist unnötig.
Ein Blogartikel kann 3–5 Social-Media-Beiträge liefern.
Recycling spart Zeit und erhöht die Wirkung. - Nur verkaufen statt helfen
Wenn jeder Beitrag wie Werbung wirkt, verlieren Sie Vertrauen.
Social Media und Blog sind keine Prospekte, sondern Plattformen zum Erklären, Beraten und Inspirieren. - Fachsprache und komplizierte Erklärungen
Viele KMU kommunizieren zu technisch oder zu komplex.
Menschen lesen schnell und nebenbei – einfache Sprache wirkt besser.
Schreiben Sie so, wie Sie einem Kunden etwas am Telefon erklären würden. - Keine klare Verantwortlichkeit im Team
Wenn «alle ein bisschen» Content machen, macht am Ende niemand etwas.
Benennen Sie eine verantwortliche Person oder eine klare Routine. - Zu schnelle Erwartungen
Content Marketing braucht Zeit – meist mehrere Monate, bis Ergebnisse sichtbar werden.
Der häufigste Fehler: zu früh aufgeben.
Wie viele Inhalte sind für ein KMU realistisch?
Für ein KMU mit rund 5–20 Mitarbeitenden und einer Kommunikationsperson (ca. 60 %) ist es wichtig, einen Rhythmus zu wählen, der realistisch ist und gleichzeitig genügend Wirkung bringt.
Nachfolgend finden Sie sinnvolle Richtwerte, die von vielen KMU gut umsetzbar sind.
1. Blog & Website
Empfehlung: 1 Artikel pro Monat
Warum?
- Ein guter, verständlicher Artikel braucht Zeit (Recherche, Schreiben, Abstimmung).
- Google belohnt Konsistenz stärker als Masse.
- Ein einziger Artikel pro Monat liefert genug Material für Social Media und Newsletter.
2. Social Media
Empfehlung: 1–2 Beiträge pro Woche
Beispiel
- Woche 1: 1 Post (Tipp, Kundenfrage, Projekt)
- Woche 2: 2 Posts (Blogausschnitt + Behind-the-Scenes)
- Woche 3: 1 Post
- Woche 4: 2 Posts
Das ergibt im Schnitt 5–6 Beiträge pro Monat.
Warum nicht mehr?
Mehr Beiträge bedeuten viel Aufwand in Text, Bild, Abstimmung und Planung. Für KMU ist «regelmässig und gut» wichtiger als «viel».
3. Newsletter
Empfehlung: 1 Newsletter pro Monat
So bleibt Ihr Unternehmen präsent, ohne die Empfänger zu überfluten. Der Aufwand ist überschaubar, da der Newsletter oft auf dem Blogartikel basiert.
Alternative (wenn Sie weniger Ressourcen haben):
- 6 Newsletter pro Jahr (alle zwei Monate)
4. Realistischer Gesamtaufwand (Schätzung)
| Kanal | Menge | Ungefährer Aufwand pro Monat |
| Blog | 1 Artikel | 6-10 Stunden |
| Social Media | 5-6 Posts | 6-8 Stunden |
| Newsletter | 1 Ausgabe | 2-3 Stunden |
| Planung & Abstimmung | – | 2-3 Stunden |
Total: ca. 16–24 Stunden pro Monat
→ perfekt machbar mit einem 60 %-Pensum.
5. Warum dieser Rhythmus für KMU ideal ist
- Sie haben genügend Content, um sichtbar zu bleiben
- Sie überlasten Ihre Kommunikationsperson nicht
- Sie können Qualität sichern
- Sie haben Zeit für Kampagnen, Projekte und interne Anfragen
- Sie können Inhalte mehrfach nutzen (Blog → Social Media → Newsletter)
Nützliche Links zum Thema Content
- KMU-Portal (Schweiz) – «Digital Marketing»
kmu.admin.ch - Adobe – «Content Marketing: Basic strategies and how to get started»
business.adobe.com - FHNW / Post – «Social Media for SMEs»
digital-commerce.post.ch
- UBS – «Marketing for SMEs: a worthwhile investment»
ubs.com
Fazit
- Regelmässigkeit ist wichtiger als Menge.
- Für KMU reichen 1 Blogartikel pro Monat und 1–2 Social-Posts pro Woche.
- Qualität geht vor Quantität: Inhalte sollen Probleme lösen, nicht werben.
- Starten Sie klein und passen Sie Ihre Frequenz an Ihre Ressourcen an.
- Vermeiden Sie Unregelmässigkeit, Fachsprache und rein werbliche Inhalte.
- Nutzen Sie ein System, wiederverwenden Sie Inhalte und bleiben Sie langfristig dran.